Pressemitteilung 02 - 2020-2026
Die Kreistagsfraktion der Jungen Bürger (JB) ändert Ihre Besetzung sowohl im Aufsichtsrat des Klinikums Forchheim-Fränkische Schweiz GmbH, als auch im Aufsichtsrat der Klinik Fränkische Schweiz gemeinnützige Holding GmbH. Nötig ist dieser Schritt, da Sebastian Götz aus persönlichen Gründen seine Ämter als Aufsichtsrat in den oben genannten Gremien niederlegt. „Ich will einer vertrauensvollen Zusammenarbeit aller Aufsichtsräte zum Wohle der weiteren Entwicklung unserer medizinischen Einrichtungen nicht im Wege stehen und eine öffentliche Schlammschlacht um das wichtige Thema „Gesundheitsversorgung" in unserem Landkreis Forchheim vermeiden", so Götz.
Wie bereits der lokalen Presse zu entnehmen war, sehen verschiedene politische Gruppierungen die Besetzung des Aufsichtsrates mit der Person Sebastian Götz kritisch. Begründet wird dieses Misstrauen mit der beruflichen Position von Sebastian Götz als Prokurist der Gemeinnützigen Krankenhausgesellschaft des Landkreises Bamberg (GKG), sowie der als Betriebsleiter der Steigerwaldklinik in Burgebrach.
Parallel, wie in der Causa Müller-Eichtmayer, wird eine Befangenheit des JB-Kreisrates in strategischen und personellen Entscheidungen des Aufsichtsrates befürchtet.
Darüber kann JB-Kollege Torsten Gunselmann nur verständnislos den Kopf schütteln: „Was hier mittlerweile manch ein politischer Vertreter in führender Position veranstaltet, ist ein reines Kräftemessen auf Kosten der Kompetenz in den politischen Ausschüssen. Hat sich dieser Kampf bisher nur in den Gremien der Stadt Forchheim abgespielt, wird diese Rambo-Politik seit geraumer Zeit auch auf die Ebene des Landkreises projiziert. Wenn politische Vertreter der Stadt Forchheim in einem wirtschaftlichen Unternehmen wie den Stadtwerken, bei denen es um die Vermarktung von Strom und Wärme geht, Befangenheit bei der Besetzung des Aufsichtsrates durch Führungskräfte aus Mitbewerberkonzernen vermuten, kann ich das vielleicht noch verstehen, jedoch in einem Gremium, bei dem es um die medizinische Versorgung eines Landkreises geht, kann ich diese Bedenken keineswegs nachvollziehen. Jeder, der Sebastian Götz kennt weiß, dass er mit seiner Heimat tief verwurzelt ist und sich immer stark mit seiner Region, der Fränkischen Schweiz, identifiziert. Bei seinen politischen Entscheidungen hat er stets das Vorankommen und die Entwicklung seines Heimatlandkreises im Fokus.
Auch die fachliche Expertise, die unser Fraktionskollege von Berufs wegen besitzt, ist einzigartig. Gerade wegen seines Sachverstands haben wir ihn für die Besetzung dieses Amtes erst vor einem halben Jahr vorgeschlagen und der Kreisrat hat unseren Personalvorschlag mit Sebastian Götz auch einstimmig angenommen." Umso so größer ist Gunselmann darüber verwundert, dass urplötzlich ein Umdenken eingesetzt haben soll. Geht es doch gerade im Aufsichtsgremium eines Klinikums primär um die Daseinsfürsorge und die bestmögliche medizinische Versorgung der Bevölkerung. Die Parteipolitik darf hier keine Rolle spielen. „Ich bin gespannt, welches unbequeme Mitglied eines politischen Gremiums in Stadt oder Landkreis Forchheim, das nächste Bauernopfer sein wird", äußert sich Gunselmann den anderen Fraktionen kritisch gegenüber.
Die JB-Vertreter im Landkreis Forchheim akzeptieren zwar den persönlichen Rücktritt von Sebastian Götz, den er allein für sich entschieden hat, „für Gut heißen wir ihn dennoch nicht", so Kreisrätin Carina Schneider.
„Sein Fachwissen wäre für die Entwicklung der klinischen Gesundheitsversorgung und das Zusammenwachsen beider Kliniken ein enormer Vorteil, gerade im Hinblick auf die großen Herausforderungen, die die Corona-Pandemie noch mit sich bringen wird", so JB-Fraktionsvorsitzender Schleicher. JB-Kreisrat Philipp Blümlein sieht es wie die Verwaltung des Landratsamtes Forchheim: „Es gibt keinen rechtlich haltbaren Grund für eine Abberufung von Sebastian Götz aus dem Aufsichtsrat der Kliniken Forchheim-Fränkische Schweiz."
Die JB werden dem Kreistag Torsten Gunselmann als Nachfolger von Sebastian Götz für die beiden Gremien vorschlagen. Götz beabsichtigt mit seinem Rücktritt vor allem den Aufsichtsrat des Klinikums Forchheim–Fränkische Schweiz vor einem möglichen Imageschaden zu bewahren. „Ich habe derartige Personaldebatten auch gar nicht nötig. Gerade in dieser schwierigen Zeit muss sich auch der Aufsichtsrat auf die wesentlichen Kernthemen fokussieren und seine Handlungsfähigkeit beweisen. Für persönliche Querelen ist im Moment nicht der richtige Zeitpunkt. Trotz der Fusion stehen unsere Krankenhäuser im Landkreis aufgrund der Auswirkungen durch Covid-19 noch vor ungeahnten Herausforderungen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in unseren Kliniken leisten bereits aktuell großartige Arbeit", so Götz. Einen derart verantwortungsvollen Einsatz fordert er auch vom politischen Entscheidungsgremium der medizinischen Einrichtungen im Landkreis.
Selbstverständlich wird sich Götz in seiner Funktion als gewählter Kreisrat weiterhin für das Wohl des Landkreises und im speziellen Fokus auch der Kliniken, der Pflegezentren und der medizinischen Versorgungszentren (MVZs) an den Standorten Ebermannstadt und Forchheim mit vollem Engagement einsetzen.